Ein Redesign richtig angehen – einige Tipps

Es lohnt sich, ein Redesign umfassend und sorgfältig zu planen und das gesamte Erscheinungsbild zu überdenken. Denn das Redesign soll in den meisten Fällen nachhaltig sein und oft auch erweitert werden können. Als Agentur für Konzept und Gestaltung haben wir diverse Redesigns vom Konzept bis zur Umsetzung begleitet. In diesem Artikel zeigen wir wichtige Punkte auf und schlagen eine grobe Herangehensweise vor.

Ist die Zeit reif?

Vor der kompletten Überarbeitung eines bestehenden Auftritts lohnt es sich, eine Bestandsaufnahme zu machen. Oftmals merkt man beispielsweise erst, wenn man einen Teil des Auftritts anpassen will, dass es nötig ist die Gesamterscheinung zu überdenken. Die beste Webseite sieht nicht gut aus, wenn das Logo altertümlich wirkt oder auf kleinen Bildschirmen nicht funktioniert. Es kann jedoch auch das Gegenteil der Fall sein, dass beispielsweise das Logo heute noch super funktioniert, aber die Kommunikationsmittel nicht mehr zeitgemäss oder auf eine falsche Zielgruppe ausgerichtet sind. Ein Redesign anzugehen empfiehlt sich sicherlich, wenn Sie eine der folgende Fragen mit Ja beantworten können:

  • Ihr Auftritt spiegelt Ihre Marke nicht wider
  • Ihr Auftritt oder Teile davon sind veraltet und passen nicht mehr in die heutige Zeit
  • Ihr Angebot hat sich grundlegend geändert und deckt sich nicht mehr mit dem Auftritt gegen aussen
  • Ihr Logo lässt sich nicht gut in ihre Kommunikationsmittel integrieren

Eckpfeiler definieren

Wie erwähnt lohnt sich eine Bestandsaufnahme: Was besteht, was möchten wir ändern, was beibehalten? Welche Anpassungen sind noch unsicher und müssen besprochen werden? Es ist hilfreich, die Ausgangslage und die Ziele festzuhalten. Je nachdem, ob beispielsweise nur der Aufbau der Webseite überarbeitet werden soll, oder ob die Zielgruppe neu definiert wird, unterscheidet sich die Herangehensweise.

Hilfreich kann auch kann sein, sich Auftritte von ähnlichen Betrieben oder Organisationen anzuschauen. Im Vergleich kann die eigene Positionierung geklärt werden: Was möchten wir hervorheben? Was sind unsere Stärken?

Ein überarbeiteter Auftritt bringt nicht viel, wenn niemand davon erfährt. Deshalb macht es Sinn, sich frühzeitig Gedanken über Zeitpunkt und Art der Information zu machen. Kann sie mit einem bereits gegebenen Versand kombiniert werden, z.B. dem Weihnachtsversand? Einen zeitlichen Horizont festzulegen, hilft, ein geplantes Redesign abzuschliessen und nicht über längere Zeit vor sich hinzuschieben. Denn interne Projekte drohen neben dem parallel laufenden Hauptbetrieb gerne unterzugehen.

Von den Zielgruppen ausgehen

Ein Redesign bringt nicht viel, wenn es nicht auf die Zielgruppe ausgerichtet ist. Es macht deshalb Sinn, die Zielgruppen aufzuschreiben und zu prüfen, ob die eigenen Instrumente für die Zielgruppen geeignet sind. Sprechen das Logo und der Claim die Zielgruppen an?

Beim Redesign der Fachstelle Migration «isa Bern» haben wir für den bestehenden und bereits bekannten Namen «isa» eine zielgruppengereche neue Definition gesucht. Aus «isa» ist das Akronym für «Information Sprache Arbeit» entstanden, die Schwerpunkte der Fachstelle. Zum Projekt Redesign Fachstelle Migration «isa».

Wenn die Webseite neu aufgebaut wird, sollte man ebenfalls von den Zielgruppen ausgehen. Denn jede Zielgruppe soll auf der Startseite angesprochen werden. Ein Richtwert ist, dass jede Inhaltsseite von der Startseite innerhalb von maximal drei Klicks erreicht werden kann. Besonders bei mehreren Zielgruppen und viel Inhalt kann dies durchaus eine Herausforderung werden.

Ein Beispiel hierfür ist die neue Webseite der Anlaufstelle für Sans-Papiers Basel, die wir in enger Zusammenarbeit mit der Anlaufstelle neu gestalten und strukturieren durften. Zuerst fanden wir heraus, dass die Zielgruppen aus Mitarbeitenden der Anlaufstelle, der interessierten Öffentlichkeit und den Beratungssuchenden bestand. Da letztere oftmals nicht deutscher Muttersprache sind, haben wir einen mehrsprachigen und besonders prominenten Button auf der Webseite platziert, über den die wichtigsten Informationen zu Beratung aufrufbar sind. Zum Projekt der Neugestaltung der Anlaufstelle für Sans-Papiers Basel.

Mitarbeitende miteinbeziehen

Mitarbeitende tragen die eigene Organisation nach aussen und brauchen die eigenen Kommunikationsmittel. Es ist deshalb wichtig, dass sich diese bei einem geplanten Redesign miteinbringen können. Zudem stärkt es die Motivation und den Teamgeist, wenn alle ein Redesign tragen und sich auf das neue Gewand freuen. Es kann Sinn machen, allgemeine und konkrete Fragen vorzubereiten und diese zu diskutieren und in einem zweiten Schritt neue Vorschläge aufzuarbeiten und zu präsentieren.

  • Was stört euch am jetzigen Auftritt?
  • Was gefällt euch und möchtet ihr behalten?

Einige wichtige Punkte haben wir in diesem Artikel erwähnt, die man bei einem geplanten Redesign in Betracht ziehen sollte. Er soll aber nur als Starthilfe und als grober Übersichtsplan helfen. Denn das detaillierte Vorgehen unterscheidet sich von Fall zu Fall.

Eine Auswahl an von Grund auf neu oder auf einer bestehenden Grundlage überarbeiteten visuellen Auftritten finden sich auf unserer Webseite unter Identität.